Cheese War

von Lubna Abou Kheir

Wo: Der Platz ist immer und bleibt und ist bis in alle Ewigkeit in der Pizzeria.

Wann: In Corona Zeit im Lockdown, wenn alles zu ist, ausser Delivery, Beauty Salon und Bullshit.

Wer: Die Figuren, die Schachfiguren.

Die Figuren heissen Ästina, Slanda oder Ananas, Merum, Senf oder Ami- go. Sie haben wenig zu verlieren und schenken sich nichts. Sie arbeiten in der Schweizer Niederlassung einer multinationalen Schnellrestaurantkette, die auch in Lock- und Flock-downs von ihren Mitarbeiter:innen erwartet, in maximal 30 Sekunden eine Pizza zu produzieren. Und wehe, der Käse geht minus! Weil «wenn der Käse minus ist (...) das bringt uns Stress und Stress braucht in der raschen Zeit Leiten, und Stress bringt War, wenn es nicht gut geleitet wird – es ist so: wenig Käse bringt Stress, und auf Stress leiten bringt War!».

Die Konkurrenz schläft nicht und die Kundschaft wartet nicht gern. Migrant:innen, Studierende, ein afghanischer Ex-Minister, privilegierte Erfolgsverweigerer und Ernüchterte schlagen sich durch eine comic- hafte Effizienzhölle ohne Ende und Anfang. Während «die Stimme das System» über die Prozesse und ihre Optimierung wacht, belustigt beobachtet und kommentiert, ent- scheidet sich Merum schliesslich für die dunkle Seite und für den Pakt mit dem System.

Historie des Stücks