ANTON UND AMILA AUF DEM MOND

von Jens Nielsen

In «Anton und Amila auf dem Mars Mond» geht es um den Verlust von Gewissheiten. Die Poststellen verschwinden aus dem Dorf- und Stadtbild. Ein weiterer Nagel im Sarg der gesellschaftlichen Vereinzelung, könnte man pessimistisch sagen. Noch ein Ort, wo man sich nicht mehr trifft, weil man dasjenige, wozu man hinging, auch zuhause machen kann – genauer, muss. Bald brauchen wir einander gar nicht mehr begegnen, denn auch sonst ermöglicht uns die Technik und die Rationalisierung, die damit einher geht, das Alleinsein, heisst, sie nötigt uns Alleinsein auf.

Doch die Geschichte, die wir überdies erzählen, reichert den Verlust der Postzweigstellen an mit weiteren Verlusten. Genauer, mit dem Verlust verschiedener Gewissheiten eines sozialen Miteinanders. Ein Happy End unserer Story drängte sich trotzdem gleich zu Beginn auf. Denn es müsste eigentlich ein Hochzeits-Apéro stattfinden in der leeren Post. Das Paar lernte sich kennen dort, paar Jahre her, als sie da jobbten als Studenten. Und das Publikum ist sozusagen eingeladen zu dem Fest, an dem die Schauspieler als Gäste ebenfalls sich einfinden, um das neue Ehepaar zu feiern. Doch die beiden kommen nicht. Sie sind verschwunden, weg. Und niemand weiss etwas. Verschiedenartiger Verlust wird damit komisch dargestellt. Verlustängste der Freunde und Verwandten, Verlust des Selbstvertrauens der Geladenen, angesichts dem Fehlen jeglicher Erklärung. Denn es zeigt sich, die zwei Liebenden sind auf dem Mond...

Historie des Stücks