In «Anton und Amila auf
dem Mars Mond» geht es um den Verlust von Gewissheiten.
Die Poststellen verschwinden aus dem Dorf- und Stadtbild. Ein weiterer Nagel im
Sarg der gesellschaftlichen Vereinzelung, könnte man pessimistisch sagen. Noch
ein Ort, wo man sich nicht mehr trifft, weil man dasjenige, wozu man hinging,
auch zuhause machen kann – genauer, muss. Bald brauchen wir einander gar nicht
mehr begegnen, denn auch sonst ermöglicht uns die Technik und die
Rationalisierung, die damit einher geht, das Alleinsein, heisst, sie nötigt uns
Alleinsein auf.
Doch die Geschichte, die wir überdies erzählen, reichert den
Verlust der Postzweigstellen an mit weiteren Verlusten. Genauer, mit dem
Verlust verschiedener Gewissheiten eines sozialen Miteinanders. Ein Happy End unserer Story drängte sich trotzdem gleich zu Beginn
auf. Denn es müsste eigentlich ein Hochzeits-Apéro stattfinden in der leeren
Post. Das Paar lernte sich kennen dort, paar Jahre her, als sie da jobbten als
Studenten. Und das Publikum ist sozusagen eingeladen zu dem Fest, an dem die
Schauspieler als Gäste ebenfalls sich einfinden, um das neue Ehepaar zu feiern.
Doch die beiden kommen nicht. Sie sind verschwunden, weg. Und niemand weiss
etwas. Verschiedenartiger Verlust wird damit komisch dargestellt. Verlustängste
der Freunde und Verwandten, Verlust des Selbstvertrauens der Geladenen,
angesichts dem Fehlen jeglicher Erklärung. Denn es zeigt sich, die zwei
Liebenden sind auf dem Mond...