Anna Göldi

von Eveline Hasler

«Die Tschudis führen eine intakte Ehe und ein harmonisches Familienleben, scheinbar zumindest - bis Anna Göldi als Magd in den Dienst des Hauses tritt. Von da an ist es mit dem Hausfrieden vorbei: Die Kluft zwischen den beiden Eheleuten nimmt plötzlich Gestalt an, wird gross und grösser. Eines Morgens findet man Nadeln in der Milch; Anna-Miggeli, eine Tochter der Tschudis, beginnt «Gufen» zu spucken. Und weil so viel Unheil auf einmal nicht Zufall sein kann, wird nach dem schwarzen Schaf gesucht: Wer anders als die Magd könnte für all das verantwortlich sein?»

(Bernadette Scherer in Luzerner Neueste Nachrichten vom 12. Oktober 1982)

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«Nur mit wenigen Möbelstücken und Requisiten ist der Raum von Christian Scheifele ausgestattet, gewinnt seine wechselnden Stimmungen vor allem aus der effektvollen Beleuchtung»

(Martin Kraft in der Zürichsee-Zeitung vom 11. Oktober 1982)

«Da sitzt eine Frau als Angeklagte zu Gericht für etwas, das sie weder verschuldet noch bewirkt hat - und die Gerichtszuhörerschaft ist das Theaterpublikum. Anna Göldi - ein Projekt heisst das Stück, das Hanspeter Müller und Margrit Gödrös aufgrund von Akten und Briefen geschrieben haben und das letzten Freitag im Theater an der Winkelwiese in Zürich Premiere hatte. Es geht nicht um die Darstellung eines historischen Frauenschicksals, sondern um zu zeigen: Hexen werden auch heute nicht als solche geboren, sondern von der Gesellschaft dazu gemacht.» 

(Bernadette Scherer in Luzerner Neueste Nachrichten vom 12. Oktober 1982)

Historie des Stücks

  • Theater Winkelwiese Uraufführung Regie: Hanspeter Müller 1982