Alices Reise in die Schweiz

von Lukas Bärfuss

Alice lebt in Deutschlands Norden und hat sich vorgenommen, dies zu ändern. Sie will sich umbringen. Sie leidet, aber sie mag nicht aus dem Fenster springen, Alkohol und Tabletten kommen nicht in Frage. Nie hat sie getrunken; warum soll sie gerade jetzt damit beginnen? Und kein Blut darf fliessen, sie hasst den Gedanken, ihrer Familie mehr Arbeit als nötig aufzubürden. Alice ist eine ordentliche Person, lässt nie etwas liegen, doch was soll mit ihrer Leiche geschehen? Die kann sie nicht selbst wegräumen. Die Geschichte, scheint es, wächst ihr langsam über den Kopf! Sie braucht Hilfe. Zum Glück lernt sie Gustav kennen. Er lindert Leiden, denn er ist Arzt. Und weil er Schweizer ist, ist er auch sehr pragmatisch. Er findet für jedes Problem die passende Lösung. In Alices Fall heisst die Lösung Pentobarbital, in einer Dosis von drei Gramm, und weiter benötigt man nichts als eine Plastiktüte. Gustav meint, es wäre besser, wenn Alice in die Schweiz fahren würde, weil seine Hilfe hier nicht verboten ist. Und so macht sich Alice auf ihre erste Reise in die Schweiz. Ein schönes Land, wie sie findet, mit hilfsbereiten Menschen. (Hartmann & Stauffacher)

Historie des Stücks

  • Theater Basel Uraufführung Regie: Regie: Stephan Müller 2005