Uraufführung
Die Medizin orientierte sich in der Vergangenheit rein am männlichen Geschlecht. So ist etwa die Patientin und ihr Körper ein für sie immer noch beinahe unbekanntes Wesen. Dabei erkranken Menschen verschiedener Geschlechter mit oft stark voneinander abweichenden Symptomen und Krankheitsverläufen.
In Julia Haennis neustem Theaterstück frau heilt (party) begibt sich eine Frau auf die Suche nach Heilung im Medizinbetrieb und rast durch die jahrhundertealte Geschichte des männlichen Blicks auf den weiblichen Körper. Und mit ihr durch die Geschichte der westlichen Medizin, die bis vor kurzem kein Interesse und keinerlei Forschungsgelder für Krankheiten nicht männlich gelesener Körper hatte. Mit für die Autorin charakteristischem, blitzschnellen Humor seziert der Text wissenschaftliche Mythen in ihrem hartnäckigen Andauern und legt sie in ihrer Absurdität offen. Dabei klammert er auch den Schmerz, der in den Körpern und im System steckt, nicht aus.
Marie Bues ist Ko-Intendantin am Schauspielhaus Wien. 2019 brachte sie Julia Haennis Erfolgsstück frau verschwindet (versionen) an den Bühnen Bern zur Uraufführung und inszeniert nun deren neusten Text für die Spielzeiteröffnung am Theater Winkelwiese.
SRF 2 Kultur: Noch immer müssen Frauen kämpfen, um von der Unterdrückungsgleichung loszukommen. Die drei ausgesprochen vielseitigen und wandlungsfähigen Spielerinnen im Theater Winkelwiese und die Regisseurin Marie Bues machen das klar in einer ruhigen und farbenreichen Inszenierung. (Andreas Klaeui)
Am 30. Oktober findet im Anschluss an die Vorstellung das Gesprächs-Podium Zeitgenoss*innen mit Gender-Forscherin Dr. Andrea Zimmermann und Autorin Julia Haenni statt. Eintritt frei.
- Mit
- Shabnam Chamani, Florentine Krafft, Hanna Eichel
- Text
- Julia Haenni
- Regie
- Marie Bues
- Dramaturgie
- Fadrina Arpagaus
- Bühne
- Heike Mondschein
- Kostüm
- Heike Mondschein
- Musik
- Christine Hasler
- Coaching Bewegung
- Bahar Meriç
- Assistenz
- Bruno Brandes
Eine Produktion des Theater Winkelwiese.
Aufführungsrechte Verlag der Autoren
Dauer ca. 70 Minuten, ohne Pause